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Rafal Jakubowicz,
Arbeitsdisziplin, 2002: Die Installation besteht aus einer
beleuchteten Lichtbox, einer Filmprojektion und Postkarten, welche die
Besucher mitnehmen können. Die Bilder, die bei der Installation zu
sehen sind, dokumentieren eine Situation, die der Künstler bei einem
bekannten Autobauer in einem Stadtteil von Posen heimlich beobachtet
hat. In der Lichtbox sieht man diagonal verlaufenden Stacheldraht und
einen hohen Turm, der einem Schornstein ähnelt. Auf dem Turm ist ein Firmenlogo
platziert, dunkle Wolken hängen schwer über der Szene. Erinnerungen an
ein KZ oder ein Arbeitslager drängen sich auf. Im Film werden sie noch
durch einen Wächter, der am Zaun Patrouille läuft, verstärkt. Diese
beiden Bilder sind auf der Postkarte zusammengestellt. Der Besucher soll
sie mitnehmen als Erinnerung und als Mahnung, dass die Realität des
Turbokapitalismus die alten Muster und wohlbekannte
Züchtigungsmaßnahmen nutzen kann. Das künstlerische Werk sollte
zuerst in der Posener Galerie "Arsenal" präsentiert werden,
wurde jedoch auf Druck des Fabrikdirektors aus der Ausstellung entfernt.
Kurz danach entfernte man auch den Stacheldraht in der Fabrik.
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