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Bei
dem Johnson Johnson Zyklus von Dorothy Dunnett handelt sich um
sieben Romane.
Johnson Johnson, ein berühmter Portraitmaler und begeisterter
Segler, arbeitet verdeckt für eine nicht näher bezeichnete
Organisation des englischen Geheimdienstapparates. Die frühen
Dolly - Romane (vom Anfang bis zur Mitte der Siebziger Jahre)
weisen stark parodistische Züge auf, die späteren (Mitte der Achtziger)
sind umfangreicher und ausgefeilter. Für alle Bücher gilt: Die
Autorin kennt sich offensichtlich sowohl in den Gegenden, die
sie
beschreibt, als auch in den Tätigkeiten, denen ihre Figuren
nachgehen, hervorragend aus.
Was
nun diesen Zyklus so außergewöhnlich macht, ist, dass jede der
sieben Geschichten von einer anderen Ich-Erzählerin präsentiert
wird, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten:
Dolly und der Todesvogel: eine gefühlgestörte Ärztin
Dolly und der Singvogel: eine gerissene Sopranistin
Dolly und der Eisvogel: eine souveräne Kinderschwester
Dolly und der Paradiesvogel: eine scharfsinnige Kosmetikerin
Dolly und der Nachtvogel: eine kompetente Astronomin
Dolly und der Lockvogel: eine egozentrisch Köchin
Der siebte Band, „Tödliches Fax“, das einzige Buch der
Serie, das nicht den Namen „Dolly“ im Titel trägt ( so heißt
nämlich Johnsons Schiff ),
spielt in England und im Norden Westafrikas und handelt von
einer klugen, höchst eigenwilligen Chefsekretärin, ihrer
Mutter ( zu der sie eine etwas verwirrende Beziehung hat ),
sowie dem „Paradiesvogel“ und natürlich von Johnson
Johnson.
Die auftretenden Personen überzeugen und sie sind mit Sympathie
gezeichnet. Die Handlung ist unterhaltsam und spannend.
Der Vorstandssekretärin Wendy Helmann, ehrgeizig, intelligent
und mit strapazierfähigem Charakter, kommen nach mehreren
ebenso ungewöhnlichen wie unerfreulichen Zwischenfällen
zunehmend Zweifel an der Integrität ihres Chefs Sir Robert
Kingsley.
Der verfolgt zwei große Ziele: von Johnson sein Portrait malen
zu lassen, und zwar rechtzeitig zu dessen Ausstellung in der
Royal Academy, sowie die Übernahme eines Konzerns, hauptsächlich
wegen eines brillanten Forschers, der dort beschäftigt ist.
Nach einem Bombenanschlag im Vorstandsbüro, sowie weiteren
Verwicklungen ( an denen auch Johnson nicht ganz unbeteiligt ist
) reist Sir Robert, begleitet von Miss Helmann und ihrer Mutter,
sowie dem brillanten Wissenschaftler, zwecks Übernahmeverhandlungen
nach Marokko.
Und hier wird´s dann richtig dramatisch !
Wir lesen von Mordanschlägen bei einer Fantasia ( einem
arabischen Reiterspiel ) und bei einer Oldtimer-Rallye durch das
Atlasgebirge, von einer wilden Verfolgungsjagd zu Pferde durch
die Altstadt von Marrakesch, von wütenden Affen und einem überaus
gereizten Eber im Swimmingpool.
Trotz einiger manchmal fast surreal anmutenden Szenen ist der
Plot des Romans intelligent und geradezu raffiniert
durchkonstruiert.
Jedes Mal, wenn man als erfahrener Krimileser glaubt, zu wissen,
wie der Hase läuft, schlägt der einen Haken. Dennoch ist die
Handlung der Geschichte plausibel und schlüssig.
Und der Schluss ist höchst amüsant.
Ich finde: Ein hervorragendes Buch aus einer großartigen Reihe
!
S.Schwarz
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